1991 - 1993

 

1991

Der Königsvogel fiel nach neun Minuten mit dem neunten Schuß

Am 07. Februar verstarb der ehemalige Bürgermeister der Stadt Rheinberg, unsere Ex-Majestät und unser Ehrenmitglied Josef Elsing

Trotz der Frühe war es schon heiß und schwül, als die Schützengemeinschaft sich am Montagmorgen aufmachte, den scheidenden König der Bürgerschützen, Roland I. Zimmermann, – in seiner Regentschaftszeit außerdem zum Stadtkönig und Pokalsieger avanciert – , von seiner Residenz in Winterswick abzuholen und ihn sicher in die Grindkull zu geleiten. Es war ein langer und strammer Marsch gewesen, und so war es nicht verwunderlich, daß alles nach Erfrischung lechzte und kaum die Flaggenhissung noch abwarten konnte, um an das kühlende Naß in Form von Bier, Wasser oder Ähnlichem zu gelangen.

Während des allgemeinen Preisschießens, eröffnet durch den Präsidenten und dem noch amtierenden König des Bürgerschützenvereins, vergnügten sich die Kinder bei der schon traditionellen Kinderbelustigung. In der Grindkull herrschte reges Treiben, und es war schwer zu erkennen, wo in diesem Jahr der Schwerpunkt lag. Waren es die Flächen um den Schießstand, oder war es der Ort der Kinderbelustigung. Diese Frage war spätestens gegen 15.00 Uhr zugunsten der Schützen entschieden. Das Schießen um die Königspreise stand an, und nun wurde es für das hölzerne Federvieh, welches durch die Schützenbrüder Paul Feltes und Wolfgang Gardemann gebaut worden war, ernst. Obwohl der Vogel beharrlich Widerstand leistete, mußte er doch seine Federn lassen. Nach einer langen Stunde zeigte der Vogel erste Ermüdungserscheinungen, und Wolfgang Hußmann nutzte seine Chance und trennte den Kopf vom Vogelrumpf. Der erste Königspreisträger stand fest. Aber es sollte noch bis gegen 19.00 Uhr dauern bis die restlichen Königspreise aus der luftigen Höhe des Kugelfanges auf den Boden fielen. Udo Bröcking schoß dem Vogel den Schwanz ab, und die Flügel wurden durch die Schützenbrüder Willi Geerkens (linker Flügel) und Dr. Peter Rabe (rechter Flügel) heruntergeholt. Das lange Schießen des Schützenfestes 1988 schoß nun den Mitgliedern des Vorstandes durch den Sinn, und es wurde schon überlegt, ob es ratsam wäre, Scheinwerfer und Ähnliches zu ordern, da sich der Vogel bis zu diesem Zeitpunkt als recht zäh erwiesen hatte. Doch getreu der Devise "Es wird schon klappen" sah man davon ab, und Karl-Heinz Biesemann, Dr. Klaus Hünermann, Dr. Bernd Falke, Franz Coenders und Friedrich Frey traten als Königsaspiranten an und bereiteten sich auf einen längeren und spannenden Wettkampf vor. Auf einmal ging alles ganz schnell. Beim Schießen um die Königspreise war der Rumpf des Vogels wohl doch mit sehr viel Blei gespickt worden, denn nach nur neun Minuten brachte Dr. Bernd Falke den Königsvogel mit dem neunten Schuß zur Strecke.

"Mann, war das ein toller Schuß!" staunten die Zuschauer, die Bernd I., der zunächst sein Glück nicht fassen konnte, als 29. Bürgerschützenkönig zujubelten. Nach der obligatorischen Runde geleiteten die Schützen der Dreiergemeinschaft die neuen Majestäten Bernd I., Dr. Falke und seine Königin und Ehefrau Marika I. zur Stadthalle, wo mit einem Dämmerschoppen wieder einmal ein schöner und gelungener Schützenmontag zu Ende ging. Den Abschluß und gleichzeitig den Höhepunkt des Schützenfestes 1991 bildete am darauffolgenden Tag, nach einem prächtig gestalteten Festumzug, der Krönungsball im Stadthaus mit der Inthronisation des neuen Herrscherpaares. Dieser Glanzpunkt wird allen Anwesenden, besonders aber den Regenten und ihrem Hofstaat ,dem die Paare Hans Wolfgang und Annemarie Hußmann, Roland Zimmermann–Bröcking und Ulrike Bröcking, Dr. Heinz Rüller und Frau Marlies, Franz Brauer jun. mit Tina Schiffer, Dr. Hans Eckel und Frau Susanne sowie Hans Georg und Doris Bowinkelmann angehörten, wegen seines harmonischen und beschwingten Verlaufes noch lange im Gedächtnis bleiben.


Majestäten Bernd I., Dr. Falke und seine Königin und Ehefrau Marika I. mit Throngefolge:
Hans Wolfgang und Annemarie Hußmann, Roland Zimmermann–Bröcking und Ulrike Bröcking, Dr. Heinz Rüller und Frau Marlies, Franz Brauer jun. mit Tina Schiffer, Dr. Hans Eckel und Frau Susanne sowie Hans Georg und Doris Bowinkelmann

1992

Das Jahr 1992 begann für die Bürgerschützen mit der Generalversammlung im März und den damit verbundenen Neuwahlen des Vorstandes. Aus Altersgründen erklärten der Schriftführer Adolf Dankert und der Schießwart Helmut Peters, daß sie für eine Wiederwahl nicht mehr zu Verfügung stehen würden. Der Kassierer Georg Bowinkelmann legte sein Amt aus beruflichen Gründen nieder. Nach der Wahl durch die Versammlung, stellt sich der neue Vorstand wie folgt dar:
Präsident Carl-Hubertus Underberg, Vizepräsident Gerd Tervooren, Schriftführer Hans-Josef Jansen (bisher Beisitzer), Kassierer Franz-Josef Stiel, Schießwart

Wolfgang Gardemann und Beisitzer Friedhelm Bröcking und Dr. Kurt Stangenberg.
In dieser Versammlung wurde vorgeschlagen, für die Sportschützengruppe ein neues K.K.- Gewehr zu beschaffen. Der Schützenbruder Franz Brauer machte den Vorschlag, hierfür in der Versammlung zu sammeln. Die dann noch fehlende Geldsumme würde von ihm gespendet. Es kam spontan eine große Summe zusammen, und die Sportschützen konnten sich auf eine neue Büchse freuen.

1993

Auf der Jahreshauptversamlung gaben Oberst Friedhelm Bröcking und Oberstadjutant Wolfgang Gardemann ihr Ausscheiden aus dem Offizierscorps bekannt. Die Versammlung wählte daraufhin Volker Haug als Nachfolger von Friedhelm Bröcking und Günter Baudewig zum Oberstadjutanten. Gleichzeitig wurde Adolf Dankert auf Grund seiner Verdienste, er hatte 14 Jahre als Schriftführer gearbeitet, zum Ehrenmitglied ernannt.

Zum Ende des Jahres, am 27. November verstarb unser Ehrenmitglied und Pokalsieger des Jahres 1956 Paul Tervooren.