1997 - 1999
1997
Tolle Stimmung beim Schützenfest der Bürgerschützen
Das erste Wochenende im August: Das Wetter war prachtvoll, die Rheinberger Kirmes, seit einigen Jahren von den Schützen und den Schaustellern organisiert, lief auf Hochtouren und das Bürgerschützenfest, vom Vorstand lange vorbereitet und von vielen Helfern mitgestaltet, konnte seinen Lauf nehmen. Rheinberg feierte sein Volksfest.
Ein wirklich gelungener Abschiedsball für das scheidende Königspaar Karl Heinz I., Biesemann und Jeanny I., Tervooren, läutete die Feierlichkeiten für das 31. Schützenfest des Bürgerschützenverein ein. Am Kirmesmontag trafen sich dann die Schützen der St. Sebastianus-/St.Georgius Schützenbruderschaft, der St. Michaelis Schützenbruderschaft und des Bürgerschützenvereins um 9.00 Uhr im Festzelt am Kattewall um die noch amtierende Majestät Karl–Heinz zum Preis–und Königsschießen in der Grindkull abzuholen. Der Wettergott meinte es mal wieder gut mit Rheinbergs Schützen und so war es kein Wunder, daß die Stimmung in der Kull schon sehr bald hohe Wellen schlug. Wer von der Rheinstraße die Kull nur oberflächlich betrachtete konnte kaum erkennen, ob man es mit einem großen Kinderfest oder mit einem Bürgerschützenfest zu tun hatte. Zumindest am frühen Nachmittag war die Zahl der Kinder, die sich am Fest des Kinderbelustigungskomitee amüsierten fast so groß wie die Zahl der Schützen, die mit gut gezielten Schüssen versuchten, die Plättchen von der Stange zu schießen.
Beim anschließenden Wettstreit um die Königspreise, nur von der Königskompanie durchgeführt, sicherte sich Friedel Frey den ersten Königspreis, indem er dem Vogel den Kopf vom Halse schoß. Kurt Machill und Werner Berster waren die erfolgreichen Schützen, die je einen Flügel abschießen konnten. Den Schwanz wollte sich der stark ramponierte Vogel jedoch nicht so schnell nehmen lassen. Es dauerte eine ganze Weile und nach einer Inspektion des widerwärtigen Federviehs, erbaut von Dr. Kurt Stangenberg, auf der Vogelstange war es dann Helmut Peters, der sich mit einem sicheren Schuß den 4. Preis holte. Mittlerweile war es fast 17.00 Uhr, die Kull hatte sich gefüllt, und die große Zuschauermenge wartete ungeduldig auf den Beginn des Königschießens. Wie eine Erlösung für die Wartenden schien es zu sein, als der erste Schuß von den Königsaspiranten auf den schon stark ramponierten Vogelrumpf abgegeben wurde. Drei Schützenbrüder; Dieter Bache, Ludwig Hahn und Hans-Ludwig Schiffer waren fest entschlossen, das Holztier vollends zu erlegen. Bald jedoch zeigte sich, daß der Lebenswille des hölzernen Vogels bei weitem noch nicht erloschen war und man wechselte das Gewehr. Nun ging es mit dem mächtigen Kaliber der Königsmunition dem braunen Gesellen ans Gefieder.
In 26 Durchgängen war es den drei Aspiranten gelungen den Rumpf des Vogels bis auf einen kleinen Holzspan zu dezimieren. Mit der großen Munition war dieses Stückchen nur noch mit sehr viel Glück zu treffen und so entschloß sich der Schießwart, es erneut mit dem K.K. Gewehr zu versuchen. Sieben weitere Durchgänge ließ dieses kleine Spänchen die Spannung in der Grindkull weiter ansteigen. Im 34 Durchgang mit dem 102 Schuß war es dann Hans Ludwig Schiffer, der es im dritten Anlauf schaffte, den Rest des Vogels von der Stange zu schießen und nun als 31. Majestät den Rheinberger Bürgerschützen für drei Jahre voranzustehen. Brausender Jubel brach in der Zuschauermenge aus.
Der Zeitungsreporter berichtete von 2000 Rheinbergern, die den neuen König spontan hochleben ließen und versuchten, ihm die Hand zu drücken; vielleicht verständlich bei dem Bekanntheitsgrad des Schützenherrschers. Zu seiner Königin erkor sich Hans-Ludwig I. Michaela Bowinkelmann, die ihm von nun ab für die Dauer der Regentschaftszeit zur Seite stehen sollte. Und als Mitglieder seines zukünftigen Thrones wünschte er sich Dieter Bache und Martina Henger, Hans Georg Bowinkelmann und Margot Schiffer, Jürgen Hofmann und Doris Bowinkelmann, Christoph und Maria Schiffer und Bernd und Marika Falke. Am Dienstag zeigten sie sich dann erstmals während eines prächtigen Umzuges Ihren Rheinberger "Untertanen". Ein festlicher Krönungsball beendete ein wie immer gelungenes Rheinberger Bürgerschützenfest.
1998
Erstmalig seit dem Bestehen des K.-K.- Schießstandes hinter dem Hotel Rheintor konnte das Schießen um den Dr. Paul Underberg Pokal nicht an dieser Stelle stattfinden. Der Schießstand, mittlerweile von der St. Sebastianus/St. Georgius Bruderschaft erworben, sollte umgebaut und modernisiert werden.
Wir wichen nach Millingen aus.
1999
Am 12. Februar 1999 verstarb der Schriftführer unseres Vereins, Hans-Josef Jansen, im Alter von nur 63 Jahren.
Die notwendigen Wahlen ergaben folgende Änderungen im Vorstand:
Schriftführer Dr. Kurt Stangenberg (bisher Beisitzer)
Beisitzer Dr. Bernd Falke.
Im gleichen Jahr wurde Carl-Hubertus Underberg für seine nun schon 25 jährige Arbeit als Präsident geehrt, und die Generalversammlung ernannte Dr. Stangenberg für seine geleistete Arbeit zum Ehrenmitglied.