1994 - 1996

 

1994

Aller guten Dinge sind drei

Auf der Generalversammlung am 3. März wurde Heinz Drache, langjähriger Chef der Fahnenoffiziere, mit großem Beifall zum Ehrenmitglied gewählt.
Seit Jahren schon wurde in den Räumen der Gaststätte Prophet von den Sportschützen das Luftgewehrschießen durchgeführt, und somit war es nicht verwunderlich, daß die Mitglieder auf dieser Generalversammlung diese Stätte offiziell zum Vereinslokal ernannten.

"Es war viel Arbeit, aber es hat sich gelohnt", so hörte man den Schießwart Wolfgang Gardemann sagen, als das Schützenfest vorbei war. Er meinte damit nicht die Vorbereitung in der Grindkull oder die Aufsicht beim Königsschießen, es war auch nicht das Instandhalten der Flinten und Büchsen, das ihm soviel Arbeit bereitet hatte. Nein, es waren die beiden hölzernen Vögel, die für das diesjährige Schützenfest hergestellt werden mußten. Denn der Bürgerschützenverein war in diesem Jahr sowohl Ausrichter des Stadtkönigschießens als auch des Bürgerschützenfestes. Und hierzu die Vögel zu liefern hatte er sich bereit erklärt. Aber nun war alles vorüber, die Vögel heruntergeschossen, und das Fest war gut gelaufen.
Das Stadtkönigschießen war 1990 von der St. Sebastianus Bruderschaft ins Leben gerufen worden, und Rolli Zimmermann, damals König der Bürgerschützen, hatte den Stadtkönigvogel abgeschossen. Aus diesem Grund lag es beim Bürgerschützenverein, die Organisation dieses Schießwettkampfes zu übernehmen. Eine Woche vor dem Rheinberger Schützenfest war das Stadtkönigschießen durchgeführt worden und hierbei hatte sich Horst Pattschek von den Ossenberger Schützen mit einem gut gezielten Schuß gegen die amtierenden Könige von 11 Vereinen und Bruderschaften aus dem Stadtgebiet durchsetzen können.

Und nun begannen die Festlichkeiten des Bürgerschützenfestes. Ein prachtvoller Umzug durch die Straßen der Stadt mit Teilnehmern aller 12 beim Stadtkönigschießen beteiligten Vereine am Samstag, dem 6. August war der Auftakt, ehe man sich abends zum Abschiedsball für das scheidende Königspaar Bernd I. und Marika I. im Festzelt traf.
Für sie und Rolli Zimmermann war es der Abschied, während für den neuen Stadtkönig Horst Pattschek und seine Königin Barbara Börgmann eine neue Regentschaftszeit begann. Bei flotter Musik nahm der Schützenball seinen Lauf. Eine Bereicherung erhielt der Abend durch eine von Thomas Püttmann einstudierte Formationstanzeinlage, die mit frenetischem Beifall bedacht wurde. Und ehe der Abend seinen Ausklang fand, hörte man das "Aah!" und "Ooh!" der Besucher, die einem brillanten Höhenfeuerwerk begeistert zuschauten, draußen neben dem Zelt.
Am Montag begann dann der Festtag für die Schützen um 9.00 Uhr. Man trat im Festzelt an, marschierte zum Hause des noch amtierenden Königs Bernd I., Dr. Falke und begab sich von dort unter klingendem Spiel der Feuerwehrkappelle zum Ort der Tat, der Grindkull am Amtsgericht. Schon bald war für Besucher und Anwohner Rheinbergs das bunte Treiben in der Grindkull zu erahnen, hallten doch in regelmäßigen Abständen der Schall von gut gezielten Schüssen über die braun verfärbte Wiese des Schießplatzes. Es war nicht nur das Sonnen-Hoch, welches die Schützen schwitzen ließ, sondern auch die Plättchen, die es galt abzuschießen um einen der schönen Schützenpreise zu erhalten, und die doch nicht so leicht von den Stangen zu schießen waren.

Das schwarze Federvieh konnte noch bis in die Nachmittagstunden dem Treiben in der Grindkull von seinem hohen Platz im Kugelfang gelassen zusehen, doch als das allgemeine Preisschießen beendet war, ging es auch ihm an den Kragen. Die Bürgerschützen, die nun alleine um die Königspreise wetteiferten, zielten gut, und schon bald war es Heiko Neumann, der treffsicher den Vogel enthauptete und sich damit den ersten Königspreis sicherte. Hans Georg Bowinkelmann fackelte auch nicht lange und schoß dem Federvieh den linken Flügel ab, womit er sich den zweiten Preis sicherte. Michael Preuss war nun an der Reihe und stellte das Gleichgewicht des Vogels wieder her, indem er den rechten Flügel zu Fall brachte. Den Schwanz, und somit den 4. Preis, sicherte sich zu guter letzt Franz Brauer sen. Nun war der Vogel reif für Franz Coenders, Gerd Eickers, Friedel Frey und Karl Heiz Biesemann, die sich als Königsaspiranten bei der Schießleitung gemeldet hatten. Alle 4 Aspiranten zielten gut und im 11. Durchgang war es dann Karl Heinz Biesemann, dem beim 41. Schuß das Glück zur Seite stand und der dem Vogel endgültig den Garaus machte. Im dritten Anlauf hatte es der Rheinberger Handwerksmeister endlich geschafft, und er machte sich damit wohl selbst das größte Geburtstagsgeschenk, da er am darauffolgenden Samstag sein 55.Lebensjahr vollendete. Als Königin erwählte sich Karl Heinz Biesemann Jeanny Tervooren.

Am nächsten Tag präsentierten sich die Majestäten mit dem Throngefolge, denen Gerd Tervooren sen. und Silvia Biesemann, Friedel Frey und Ria Eickers, Theo Eickers und Gabi Gerber, Axel Körber und Marianne Hahn, Ludwig Hahn und Mia Rademann sowie Dieter Bache und Martina Henger angehörten, in einen glanzvollen Festumzug der Rheinberger Bevölkerung. Den Höhepunkt des Festes bildete der Krönungsball und für die Rheinberger stand fest: "Es gibt gute Schützenfeste und sehr gute – bei diesem hier stimmte einfach alles".

1995 – 1996

Diese Jahre können für den Verein durchaus als ruhige Jahre bezeichnet werden, obwohl das Jahr 1995, genauer gesagt der 17. März 1995 für ein Vereinsmitglied wohl länger im Gedächtnis bleibt.

Anläßlich seines 70. Geburtstages wurde Helmut Peters, "ewig schon" als technischer Berater gefragt, von 1969 bis 1972 als Beisitzer und von 1972 bis 1992 Schießwart des Vereins, von den Teilnehmern der Jahreshauptversammlung mit der Ehrenmitgliedschaft ausgezeichnet.
Im Jahre 1996 standen die satzungsgemäßen Neuwahlen des Vorstandes an. Veränderungen im Vorstand ergaben sich hierbei jedoch nicht.
Erwähnenswert ist der Erfolg der Schützinnen und Schützen des Bürgerschützenvereins bei den Stadtmeisterschaften. 6 von 8 Stadtmeistertiteln wurden errungen.